Unterkonstruktionen

Wer sich die notwendigen Materialien zum Unterbau überlegt, hat schon einen wesentlichen Schritt zur Auslegung der Terrasse oder des Gartenwegs hinter sich gelassen. Jetzt heißt es, sich praktisch mit der Verlegung der Platten zu beschäftigen. Vorher sollte aber der Unterbau vorbereitet werden. Der Untergrund spielt die Hauptrolle bei der Verlegung der Terrasse und des Gartenwegs. Die Art un...

Wer sich die notwendigen Materialien zum Unterbau überlegt, hat schon einen wesentlichen Schritt zur Auslegung der Terrasse oder des Gartenwegs hinter sich gelassen. Jetzt heißt es, sich praktisch mit der Verlegung der Platten zu beschäftigen. Vorher sollte aber der Unterbau vorbereitet werden. Der Untergrund spielt die Hauptrolle bei der Verlegung der Terrasse und des Gartenwegs. Die Art und Weise der Unterkonstruktion lässt sich zudem durch das Material des von Ihnen gewählten Bodenbelags feststellen. Im Folgenden haben wir die wichtigsten Punkte über Unterkonstruktionen und Leistungsvarianten für Sie zusammengefasst. Wir empfehlen Ihnen, diese Anleitung zu lesen, besonders wenn Sie die Terrasse oder Gartenwege verlegen möchten.

Untergrund vorbereiten

Verfugen oder auf Stelzlager legen

Fugenkreuze

Plattenlager

Stelzlager

Ausgleichsscheiben

Verlegemuster

Tipps & Tricks bei Verlegung mit Plattenlager

Material

Varianten und Unterschiede

 

Die Auswahl des Bodenbelags bringt oft das Thema der Unterkonstruktion mit sich. Um die Terrasse, Fassaden oder Gartenwege sicher und langlebig zu verlegen, sollte zunächst eine tragfähige Unterkonstruktion vorbereitet werden. Diese kann man auf drei verschiedenen Wegen besorgen:

  1. Platten im Splittbett verlegen
  2. Platten im Mörtelbett verlegen
  3. Bodenplatten auf Stelzlager stellen

Hier gibt es ein paar Faustregeln. Egal welchen Bodenbelag Sie auswählen, sollte der Unterbau möglichst waagerecht und wasserdurchlässig aufgebaut werden. Ist auf den Geländen keine Randeinfassung vorhanden, sollten Sie diese selbst setzen. Beim Kaufen der Baustoffe achten Sie bitte extra darauf, dass Sie Baustoffe aus frostsicheren Materialien besorgen, damit das Knicken und Cracken beim Temperaturwechsel verhindert werden.

 

Untergrund vorbereiten

Wie die Terrassenplatten verlegt werden können, lässt sich durch den Untergrund feststellen. Verfügt die Terrassenfläche über einen Betonuntergrund, können Sie die Terrassenplatten einfach auf Stelzlager oder Plattenlager verlegen. Die Rechtwinkligkeit sollte hier jedes Mal mit einem großen Bauwinkel geprüft werden.

Aber was ist zu tun, wenn kein flacher Betonuntergrund vorhanden ist? Falls der Untergrund mit Gras bedeckt ist, oder aus Erdreich und Wiese besteht, sollte es zunächst ausgehoben und mit Schotter in Höhe von ca. 20 cm verdichtet werden. Es werden hier handwerkliche Fähigkeiten verlangt und ein oder zwei begabte Arme dabei zu haben, ist von Vorteil.

Auf Schotter aufbauend kommt das Splittbett mit einer Höhe von 4 cm. Die Platten kann man dann mit Hilfe von Fugenkreuzen auf einer ebenen Splittschicht verlegen. Dabei sollte sowohl der Abstand der Terrassenplatten als auch die Fugenabstände mitgerechnet werden. Daraus ergibt sich die Anzahl bzw. Länge von Platten. Schließlich sollten die Platten angeklopft und verfugt werden. Richten Sie sich nach Empfehlungen des jeweiligen Herstellers für die Plattenabstände und das Fugenmaterial. Nach ein paar Tagen sinkt das Fugenmaterial ein bisschen herunter und setzt sich ein. Hier kann man nochmals Fugenmaterial ergänzen.

Mörtelbett eignet sich zu einem ebenen Untergrund mit leichtem Gefälle. Die Heimwerker geben den Mörtel punktweise auf den Untergrund und legen die Platten darauf, sodass später in den vier Ecken und in der Mitte der Terrassenplatte Mörtel ist. Am Ende richten Sie mit einem Gummihammer die Platte waagerecht.

 

Verfugen oder auf Stelzlager legen

Die kontinuierliche Beanspruchung des Bodenbelags durch Sonnenbestrahlung, Wasser und Frost führt bei konventionell verlegten Belägen zu Rissen, Undichtigkeiten und Absacken. Hierbei schafft vor allem die feste Verbindung von Terrassenbelag und den darunterliegenden Konstruktionsschichten Probleme. Zusammen mit Pflanzenwachstum in den Fugen sind hohe Folge- und Reparaturkosten unvermeidlich. Mit Stelzlagern ist die Verlegung jetzt nicht nur einfacher und ohne Folgeerscheinungen, sondern zudem kostensparend möglich.

Die lose Verlegung auf Stelzlagern ist sowohl für die permanente Verlegung bspw. auf Terrassen, Balkonen oder Flachdächern als auch für die temporäre Nutzung wie bspw. im Messebau geeignet. Die Kostenersparnis durch die Verwendung der Plattenlager bzw. Stelzlager gegenüber der konventionellen Verlegung liegt dabei bei etwa 35 Prozent!

Die Plattenlager und Stelzlager werden im Schnittpunkt der Fugen verlegt, die Abstandhalter gewährleisten hierbei ein gleichmäßiges Fugenbild. Die Fugen bleiben offen, das Wasser kann somit unter dem Plattenbelag abfließen.

Bei trockener, punktueller Verlegung bietet das genutzte Stelzlager eine optimale Trennung von Platten- bzw. Holzbelag und feuchtem Untergrund. Durch diese Entkopplung vom Fundament ist auch im Nachhinein der Austausch von Steinplatten, Holzteilen, Gitterrosten, die Verlegung von Kabeln oder Leitungen unter der Terrasse, die Reinigung der Zwischenräume, die Kontrolle von darunter befindlichen Dichtungen oder eben die Neuverlegung des Belags einfach durchzuführen. Dabei bleiben die Stelzlager wiederverwendbar.

Sollbruchstellen erleichtern Ihnen das Teilen des Plattenlagers/Stelzlagers in halbe und viertel Teile. Folglich entsteht kein Abfall, da jede Teileinheit wiederverwendbar ist. Durch einfaches und zudem rutschfestes Stapeln wird jede gewünschte Höhe erreicht. So sind die Stelzlager der ideale Abstandhalter für ein exaktes Fugenbild.

Der weitere Vorteil von Stelzlager und Plattenlager gegenüber Mörtelbett oder Splittbett ist, dass Sie für das Verlegen weder Fachwissen noch Werkzeuge benötigen.

Im Folgenden erhalten Sie einen detaillierten Überblick von den Eigenschaften und der Anwendung von Stelzlager, Fugenkreuze und Plattenlager.

 

Fugenkreuze

Fugenkreuze gibt es in verschiedenen Breiten und Höhen, so passen diese ideal zu Ihrem Projekt.

Bei besonders großen Aufbauhöhen lassen sich die Fugenkreuze stapeln, um die notwendige Stabilität zu gewährleisten.

Fugenkreuze 10mm hergestellt von Euro-System Couwenbergs OHGBild Von Fugenkreuze 10mm hergestellt von Euro-System Couwenbergs OHG

Das übliche Einsatzgebiet von Fugenkreuzen sind Terrassen, Pflasterflächen und Gartenwege. Optimal für Stein- und Keramikplatten sowie Pflastersteine auf einem Splittbett, ermöglichen sie eine sehr gute Wasserdurchlässigkeit und ein ebenmäßiges Fugenbild.

Die Fugenkreuze sind witterungsbeständig und stapelbar. Dabei lässt sich ein Schenkel abbrechen, um ein T-Stück zu erzeugen, welches für den Rand verwendet wird. Fugenkreuze sind aus umweltfreundlichem Polypropylen und reduzieren die Bodenversiegelung.

Für das Verlegen im Kreuzverband werden Fugenkreuze mit vier Schenkeln verwendet, beim Läuferverband nutzt man T-Stücke mit drei Schenkeln.

 

Plattenlager

Plattenlager sind Kunststoffteller mit einem Fugenkreuz, die schnelle und mörtelfreie Verlegung von Terrassenplatten ermöglichen. Eine Weiterentwicklung der Plattenlager sind die höhenverstellbaren Stelzlager. Plattenlager haben eine feste Höhe von beispielsweise 5, 10, 15 oder 20 mm. Sie können meistens jedoch gestapelt werden. Eine feinere Höhenanpassung erfolgt über Ausgleichsscheiben, die es in Dicken von 1 mm, 2 mm, 2,5 mm und 3 mm gibt.

Plattenlager werden, je nach Hersteller, aus PVC-weich, PVC-hart, PE und weiteren Kunststoffen gefertigt. Sie halten mindestens einem Druck von 500 kg stand. Es gibt auch glasfaserverstärkte Plattenlager, die 2000 kg aushalten. Sie werden u. a. für Parkdecks verwendet.

 

Plattenlager Gummierter Kunststoff, Ohne Fugenstege hergestellt von Volfi Volker Fischer Gmbh Geschäft

Bild von Plattenlager Gummierter Kunststoff, Ohne Fugenstege hergestellt von Volfi Volker Fischer Gmbh Geschäft

Plattenlager eignen sich vor allem zur Verlegung der Balkone, Terrassen, Dachterrassen, Gehwege und Gründächer und für den Höhenausgleich bei ebenen Flächen.

Um den Untergrund mit Plattenlager vorzubereiten, wird ein fester Unterbau benötigt. Sie haben eine hohe Belastbarkeit und lassen sich beliebig in Rand- und Eckstücke bringen. Beim Verlegen aus der Ecke heraus entsteht ein gleichmäßiges Fugenbild.

Beschädigte Platten lassen sich jederzeit austauschen und Sie haben jederzeit Zugriff zu Versorgungsleitungen.

Durch die Plattenlager sind die Platten auch gut unterlüftet und lassen Regenwasser frei ablaufen. Dadurch vermeiden Sie Staunässe und Frostschäden.

 

Stelzlager

Stelzlager können starr oder höhenverstellbar sein, zusätzlich kann in den meisten Fällen ein Adapter zur Erweiterung der Aufbauhöhe eingebaut werden, um die gewünschte Höhe zu erreichen. Höhenverstellbare Stelzlager können durch Drehen beliebig in ihrer Höhe angepasst werden. Die Stelzlager sind viertelbar, wobei ein Viertel zum Beispiel für die Ecken verwendet wird. Für die Randstücke benötigen Sie ein halbes Stelzlager und im mittleren Teil der Konstruktion ein ganzes.

Diese Stelzlager werden zum Ausgleichen verschiedener Höhen verwendet und sind individuell modifizierbar. Dadurch ist ein stufenloser Höhenausgleich für Gefälle möglich.

Stelzlager Höhenverstellbar mit Fugenkreuz hergestellt von Euro-System Couwenbergs OHGBild von Stelzlager Höhenverstellbar mit Fugenkreuz hergestellt von Euro-System Couwenbergs OHG

Die Stelzlager sind tragfähig und eignen sich zum Verlegen der großen Platten und weitläufige Flächen. Dank der rutschhemmenden Unterseite können die Stelzlager auf allen festen Untergründen ohne Trennschicht verwendet werden und ein ebenmäßiges Fugenbild bilden.

Bei dieser Verlegeart ist die Entwässerung gut gesichert, da das Niederschlagswasser gut durch Gefälle zwischen Platten heruntersinken und ablaufen kann. Folglich werden Staunässe und Pfützen verhindert. Die Stelzlager können mit Ausgleichsscheiben kombiniert werden, um die gewünschte Aufbauhöhe zu erreichen.

Nachdem das Stelzlager in die gewünschte Höhe gebracht wurde, muss immer ein Fugenkreuz als Rückdrehverschluss angebracht werden.

 

Ausgleichsscheiben

Die nicht höhenverstellbaren Plattenlager haben feste Höhen, wie z. B. 5, 10, 15, 20 und 35 mm. Die Zwischenhöhen, wie 6, 7, 8 und 9 mm (zwischen 5 und 10 mm), werden aber ebenfalls benötigt. Deshalb gibt es Ausgleichsscheiben mit 1, 2 und 3 mm Dicke. Die Plattenlager haben andererseits auch unterschiedliche Durchmesser, wie 120, 140, 150 und 180 mm. Die Ausgleichsscheiben mit 120, 140 und 150 mm sind handelsüblich. Diese dienen dem Höhenausgleich auf eine bestimmte Wunschhöhe bei Stelzlagern und Plattenlagern. Die höhenverstellbaren Stelzlager benötigen für die Höhenanpassung keine Ausgleichsscheiben.

Häufig stehen Stelzlager aber (auch Plattenlager) wegen des Untergrund-Gefälles (von ca. 2 %) leicht schräg, d. h. der Terrassenplatten-Auflageteller des Stelzlagers hat dann eine tiefere und eine höhere Kante. Wenn die Oberkante der Terrassenplatten trotz Gefälle waagerecht verlaufen soll, würden die vier auf dem Stelzlager aufliegenden Terrassenplatten-Ecken unterschiedlich hoch liegen. Hier kann man jedoch auf der tieferen Seite des Stelzlager-Auflagetellers eine halbe Ausgleichsscheibe auflegen.

 

Verlegemuster

Name Bild
Läuferverband Läuferverband
Kreuzverband Kreuzverband
Fischgrät-/Ellbogen-Verband Fischgrät-/Ellbogen-Verband
Diagonalverband Römischer Verband
Römischer Verband Reihenverband oder lineare Verlegemuster
Reihenverband oder lineare Verlegemuster Reihenverband oder lineare Verlegemuster
Parkettverband Parkettverband
Fünf-Punkt-Verlegung Plattenlager an vier Ecken plus der Mitte

 

Wir möchten Sie an dieser Stelle nochmal darauf hinweisen, dass zur Verlegung von Plattensteinen eine stabile Randbefestigung zwingend vorhanden sein muss.

 

Tipps & Tricks bei Verlegung mit Plattenlager

Übung macht den Meister. Stimmt! Und was machen die Fachleute anders bzw. zusätzlich bei Verlegung der Plattenlager? Erfahren Sie im Folgenden mehr.

Wer bisher geringe Erfahrung bei Garten- oder Terrassenbau gesammelt hat oder sich einfach die Zeit sparen will, für diejenigen eignet sich der Kreuz- und Läuferverband. Bei der Fünf-Punkt-Verlegung wird zusätzlich zu den Lagern an den Ecken ein weiteres Lager ohne Fugensteg in der Mitte der Platte untergelegt. Diese Vorgehensweise wird ab einer Seitenlänge von 60 cm empfohlen.

Um ein Verrutschen oder Bewegen der Platten zu verhindern, sollten Sie außerdem Folgendes beachten:

- Verlegen Sie die Platten eng aneinander

- Verlegen Sie aus der Ecke heraus beginnend

- Achten Sie auf ausreichend Randbefestigung

 

Material

Die meisten Fugenkreuze sind aus Kunststoff und dadurch sehr wetterbeständig und belastbar. Deshalb auch zur mehrmaligen Verwendung geeignet und recyclebar.

Kunststoff ist sehr kostengünstig und eignet sich auch deshalb sehr gut fürs Verlegen von Flächenbelägen. Es ist beständig gegen einige Säuren und Laugen und bedingt beständig gegen Ethanol, Öl und Benzin. Dabei werden die folgenden Polymer-Arten am meisten für Stelzlager, Plattenlager und Ausgleichsscheiben benutzt:

● Polypropylen ist ein thermoplastischer Kunststoff (PP)

● Polyethylen = PE

● Polyvinylchlorid – Weich-PVC-P

 

Varianten und Unterschiede

Es gibt vor allem Fugenkreuze in verschiedenen Farben von Schwarz bis Gelb, Blau, Grün, Rot und Transparent. Buntes Sortiment ermöglicht eine Sortierbarkeit der Fugenkreuze bei der Verwendung von unterschiedlichen Produkten für ein einzelnes Bauvorhaben.

Die Höhe der Fugenkreuze, Stelzlager oder Plattenlager sollte immer geringer als die Höhe des Flächenbelages (Platten oder Pflaster) sein, da diese ansonsten herausstehen oder die Fugenfüllung nicht optimal durchführbar ist.